Vip´s

Die Illusion der persischsprachigen Medien

Torwächter des kontrollierten Dissenses


Von der Stimme der Stimmlosen zur Stimme der Mächt (Quelle: Saman Hajibabaei )
Persischsprachige Exilmedien
(Quelle: Saman Hajibabaei )
GDN - Im Exil tätige persischsprachige Medien sollten eigentlich die Stimme des Volkes sein – doch sie sind zu Werkzeugen der Zensur, Spaltung und Verzerrung geworden.

BBC Persian, Iran International, Manoto, Voice of America (VOA Persian) – vertraute Namen. Diese Netzwerke versprachen einst, „die Stimme der Stimmlosen“ zu sein. Doch heute hören wir von ihnen nicht die Stimme des Volkes, sondern ein recyceltes Echo vertrauter Gesichter, ermüdeter Narrative und heimlicher Allianzen mit Machtstrukturen – Strukturen, die Angst davor haben, dass die wahre Stimme des iranischen Volkes gehört wird.
Ihre erklärte Mission?
Freie und genaue Informationen über den Iran bereitzustellen.

Ihre tatsächliche Funktion?
Wiederholungen zu reproduzieren, die Wahrheit zu manipulieren, selektive Zensur durchzusetzen und die öffentliche Meinung entlang von Narrativen zu lenken, die von der realen Erfahrung im Iran abgekoppelt sind.
Anstatt unabhängige Journalisten, mutige Dissidenten, Umweltaktivisten, Stimmen der Arbeiterbewegung oder das wahre Rückgrat der Zivilgesellschaft einzuladen, richten diese Netzwerke ihren Fokus immer wieder auf eine enge Gruppe bekannter politischer Figuren: Alte Opposition, Royalisten, Regimereformer und Analysten, die mit „sicheren“ Exilnetzwerken verbunden sind. Es ist eine Echokammer, gespeist nicht von Freiheit, sondern von Erfindung und Illusion.
DIESE FIGUREN DIENEN EINER KLAREN AGENDA
1.Spaltung zu säen und echte Solidarität zu unterdrücken.
2.Die gemeinsame Freiheitsforderung der Iraner überall zu verschleiern.
3.Rohe, ehrliche Narrative herauszufiltern – und eine gereinigte Version des Irans zu konstruieren, die für ausländische Interessenten und finanzielle Verbündete passend ist.

Aber hier die gute Nachricht…
Wir, das Volk des Irans, wachen auf.
Wir lassen uns nicht mehr von vertrauten Gesichtern, sicheren Tönen oder polierten Bildern täuschen. Die wahre Stimme des Volkes kommt von unten – nicht aus den Studios in London oder Washington.

Unsere Ohren hören euch nicht mehr zu. Unser Vertrauen ist verloren.

Exilanten und Bürger im Iran sprechen jetzt mit einer Stimme – und ihr seid es, nicht wir, die den Bezug verloren haben.

Lügen haben ein Verfallsdatum.
Geheimhaltung hat eine Haltbarkeitsdauer.

Medien-Täuschung – egal wie professionell – kann nicht ewig bestehen.
PERSISCHSPRACHIGE EXILMEDIEN: DIE STUMMEN TORWÄCHTER DER ISLAMISCHEN REPUBLIK
Ob Sie es glauben oder nicht: Diese Plattformen sind Teil des Problems.

Sie dienen seit langem als Filter – als Torwächter der Wahrheit über den Iran.

Durch systematisches Ausschließen unabhängiger Journalisten, ethischer Analysten und aufstrebender Stimmen haben sie nicht nur die Wahrheit zensiert, sondern ein verzerrtes Bild des Irans nach außen präsentiert – über Politik, Gesellschaft und Umweltkatastrophen hinweg.

Doch das Volk ist nicht länger passiv.
Die Zeit für Rechenschaftspflicht ist gekommen.
Die Zeit, die Erzählung zurückzuerobern, das Schweigen zu brechen und die Torwächter zu entlarven, die nicht die Freiheit verteidigt, sondern die Architektur der Zensur durchgesetzt haben.

In einem Bericht mit dem Titel
„Die Entwicklung und Zukunft der persischsprachigen Exilmedien“
des Think Tanks Iran1400, veröffentlicht im Mai 2025, wurde folgendes Fazit gezogen:

„Viele persischsprachige Exilplattformen produzieren ideologische, geschlossene und repetitive Inhalte. Gästelisten werden immer wieder aus einem engen Kreis von Analysten gezogen – was zum systematischen Ausschluss unabhängiger Journalisten führt.“

(Iran1400 Bericht, Mai 2025)
Zentrale Erkenntnisse des Iran1400-Berichts
Redaktionelle Angst vor Risiko: Statt aufstrebende Stimmen zu suchen, verlassen sich Produzenten auf bekannte Figuren, um Rückschläge von Publikum oder Geldgebern zu vermeiden.
Ideologische Homogenität: Trotz Behauptungen von Vielfalt fehlen Stimmen aus Umweltbewegungen, Arbeitsjournalismus oder Frauenrechtsaktivismus beständig.
Recycelte Gästekreise: Eine Handvoll bekannter Gesichter taucht wiederholt in verschiedenen Programmen auf, bietet jedoch kaum neue Perspektiven
MEINE PERSÖNLICHE ERFAHRUNG
Trotz über acht Jahren Berichterstattung über Umweltgerechtigkeit und Zivilgesellschaft haben keine dieser Plattformen auf meine Vorschläge reagiert oder Beiträge von mir veröffentlicht. Gleichzeitig werden Analysten, die mit bekannten Exilnetzwerken verbunden sind, routinemäßig eingeladen – oft ohne vergleichbare professionelle Qualifikationen.

Dies spiegelt eine systemische redaktionelle Logik wider: „Vertrauen“ – definiert als Nähe zu politischen oder finanziellen Netzwerken – überwiegt journalistische Qualität.
Transnationale Repression: Wie das Schweigen im Exil fortbesteht
Entgegen der landläufigen Meinung bringt das Exil nicht automatisch Meinungsfreiheit mit sich – und wird in vielen Fällen zu einer neuen Form der Zensur.

In ihrem UN-Bericht vom Juni 2024 erklärte Irene Khan, Sonderberichterstatterin für Meinungsfreiheit:
„Für viele Journalist:innen wird das Exil zu einem weiteren Weg, kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen. Digitale Belästigungen, Bedrohungen von Familienangehörigen im Iran und abgeschnittene Zugänge zu Quellen haben viele Unabhängige zum Schweigen gezwungen.“
(UN-Bericht, Juni 2024)

FALLSTUDIE: GOLNAZ ESFANDIARI
Golnaz Esfandiari, eine in Prag ansässige Journalistin, bekannt für ihre investigativen Berichte zu Umweltkrisen und Menschenrechtsverletzungen im Iran, berichtet wiederholt von Versuchen regierungsnaher Hacker, ihre persönlichen Daten zu knacken, sowie von Medienangriffen auf ihre Familie in Teheran. Trotz ihrer gründlich recherchierten Berichte werden ihre Geschichten selten von den persischsprachigen Mainstream-Medien veröffentlicht – eine eklatante Lücke, die die professionelle Glaubwürdigkeit dieser Medien infrage stellt.
Regimenahe Narrative: Freundlicher Journalismus als Propaganda
Während viele unabhängige Stimmen zum Schweigen gebracht werden, nutzt das iranische Regime dieses Vakuum, um seine bevorzugten Narrative zu verstärken:

Reza Valizadeh, ehemaliger Journalist von Radio Farda, wurde im Januar 2025 verhaftet und zu zehn Jahren Haft verurteilt, nachdem er sich geweigert hatte, mit den IRGC-Kräften zusammenzuarbeiten. Seit dem 8. Juni 2025 befindet er sich im Hungerstreik und erklärt:
„Durch die Beschlagnahmung meiner Dokumente wollen sie mich nicht nur im Iran, sondern auch im Exil zum Schweigen bringen.“
(Quelle: AP News, Juni 2025)

Währenddessen präsentieren Netzwerke wie Press TV regimenahe Analysten als „unparteiische Experten“ und verdrängen so echte kritische Stimmen.
DIE ROLLE DER FINANZIELLEN UNTERSTÜTZUNG
Geld spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der redaktionellen Politik der Exilmedien:
Iran International wird von Investoren aus der Golfregion mit spezifischen politischen Interessen finanziert.
BBC Persian arbeitet mit öffentlichen Mitteln der britischen Regierung, die staatlicher Kontrolle unterliegen.
Voice of America (VOA) agiert unter der US-Regierung, wobei Budget- und diplomatische Überlegungen die Inhalte beeinflussen.

Diese finanzielle Abhängigkeit führt dazu, dass Medien eher Persönlichkeiten bevorzugen, die mit den Interessen ihrer Geldgeber übereinstimmen, statt unabhängige, mutige Journalist:innen.
WARUM WERDEN UNABHÄNGIGE STIMMEN NICHT GEHÖRT?
In einem Interview im März 2025 sagte ich:
„Jahrelange Berichterstattung und sorgfältige Analyse – und trotzdem keine Reaktion auf meine Vorschläge.
Die Mauer, der ich gegenüberstehe, kommt nicht aus Teheran, sondern von Medien, die vorgeben, die Meinungsfreiheit zu verteidigen.“

Gründe:
1.Mangelnde politische Zugehörigkeit: Unabhängige Journalist:innen ohne Parteizugehörigkeit oder finanzielle Unterstützer haben in diesen Medienstrukturen keinen Platz.
2.Kein Bedarf an analytischem Ton: Tiefgründige, präzise Berichte haben keinen unmittelbaren Medienreiz.
3.Fehlende Marke oder Bekanntheit: Medien bevorzugen bekannte oder institutionell gestützte Personen.

Diese unsichtbaren Mauern sorgen dafür, dass nur „zugelassene“ Stimmen gehört werden, während ethische, aber unbeachtete Journalist:innen ignoriert bleiben.
WACHSENDE UNZUFRIEDENHEIT IM EXIL
Im Juli 2025 unterzeichneten über 450 iranische Zivilaktivisten, Forscher und Journalist:innen im Ausland einen Brief, in dem sie Iran International „ausschließende und spaltende Praktiken“ vorwarfen. Sie forderten:
Transparenz bei der Auswahl der Gäste
Einbeziehung marginalisierter Gruppen wie Frauen, LGBTQ+, Umwelt- und Arbeitsjournalisten
Gleichberechtigte Chancen für unabhängige Journalist:innen mit nachweislicher Expertise

(Quelle: Offener Brief, Juli 2025)

Diese beispiellose Solidarität zeigt kollektive Frustration und den Willen, die Medienlandschaft zu verändern.
WEGE ZUR WIEDERHERSTELLUNG MEDIALER VIELFALT
Um strukturelles Schweigen zu beenden, müssen Medien und unabhängige Journalist:innen gemeinsam handeln:
1.Veröffentlichung investigativer Berichte
Beispiel: „Stille Torwächter: Warum schließen Exilmedien unabhängige Stimmen aus?“
2.Datenbasierte Analysen
Listen wiederkehrender Gäste versus nie eingeladener Journalist:innen erstellen
3.Multimedia-Interviews
Videos und Podcasts nutzen, um ausgegrenzte Journalist:innen zu humanisieren
4.Aufbau synergistischer Netzwerke
Journalistische Konsortien bilden, um Inhalte international zu verbreiten
5.Transparenz von Geldgebern fordern
Finanzielle Unterstützer drängen, ihre Auswahlprozesse offen zu legen
FAZIT: FÜR TRANSPARENTE, VERANTWORTLICHE UND PLURALISTISCHE MEDIEN
Der Ausschluss unabhängiger Journalist:innen aus den persischsprachigen Exilmedien ist kein Zufall – er ist strukturell. Von finanziellen Interessen und Risikoaversion geprägte Narrative verbergen nicht nur die Wahrheit, sondern verzerren das Bild des Irans.

Es ist Zeit, dass Exilmedien ihre Türen für ethische Analyst:innen, lokale Reporter:innen und marginalisierte Stimmen öffnen. Nur so kann das Kernversprechen der Exilmedien erfüllt werden – ein Spiegelbild der komplexen, ehrlichen und vielfältigen Realität des Irans.
ÜBER DEN AUTOR
Saman Hajibabaei ist ein unabhängiger iranischer Journalist im Exil mit Fokus auf Diaspora-Politik, Umweltgerechtigkeit und Medienzensur.
QUELLEN
1.Iran1400. „Transformation und Zukunft der persischsprachigen Exilmedien,“ Mai 2025
2.UN-Menschenrechtsrat. „Bericht der Sonderberichterstatterin zur Meinungsfreiheit,“ Juni 2024
3.AP News. „Hungerstreik von Reza Valizadeh im Evin-Gefängnis,“ Juni 2025
4.Interview mit Golnaz Esfandiari, März 2025
5.Södertörn Universität. „Berichterstattungs-Bias bei Iran International und BBC Persian,“ MA-Thesis, 2025
6.Offener Brief iranischer Aktivisten an Iran International, Juli 2025
Für Solidarität, Zusammenarbeit oder das Teilen ähnlicher Erfahrungen des Ausschlusses aus Exilmedien kontaktieren Sie mich bitte über den sicheren Link:
www.bobshub.de/tm-s-b-m

Lasst uns gemeinsam die zum Schweigen gebrachten Stimmen verstärken – und die Erzählung neu gestalten.

Freiheit des Denkens und ehrliche Kommunikation sind der einzige wahre Weg zur Befreiung Irans.

Wir sind acht Millionen Seelen – vertrieben und verstreut über Städte und Länder, die nicht unsere eigenen sind.
Wir dürfen uns nicht länger wie Bauernopfer behandeln lassen.

Das iranische Volk verdient Freiheit, Wohlstand und ein einfaches, würdiges Leben.

Diese Botschaft wird in die Geschichte eingehen, damit zukünftige Generationen unsere Fehler nicht wiederholen,
und damit sie wissen, dass die Welt voller Verräter ist, die im Tausch gegen Bankguthaben und ein paar Papierblätter die Stifte der Wahrheit ausradiert haben.
Dieser Artikel darf frei verwendet, geteilt und veröffentlicht werden.
Danke für Ihre Unterstützung und Begleitung.

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